Soul City
Nationaltheater Mannheim Bürgerbühne Uraufführung
Jeder kennt es: Ein Song von „damals“ und man ist verloren zwischen jener Vergangenheit und dem Jetzt. Die Kopfhörer aufgesetzt, und man ist aufgehoben, wie in einer Blase, mobilem Zuhause, kurzfristig Immun gegen das Außen. Ich, das ist zuallererst ein Klang, ein DazugeHören, die eigene Stimme, vertraute Geräusche, die Band, die ich mir erlaubt habe zu lieben. Der Sound hält Generationen zusammen und erzählt wer man ist und wer oder was nicht. Persönliche Lebenswege, gelebt, erlitten, hoffnungsfroh, die unterschiedlicher kaum sein könnten, in ihrer Summe erzählen sie mehr über eine Stadt, eine Zeit, als historische Fakten. In SoulCity, der Eröffnungsproduktion der Mannheimer Bürgerbühne, betreiben Bürger aus Mannheim und der Metropolregion Archäologie in ihren eigenen Biografien und erforschen sich selbst, mit ihrer Geschichte, mit allen Widersprüchen, exemplarisch als Zeitgeschichte. Die Mitwirkenden sind Sekretärin, Verwaltungsangestellter, Student, Rentner, Lehrerin, Hausfrau, ein repräsentativer Querschnitt der Stadtbevölkerung, dein potenzieller Nachbar. Gemeinsam entwickeln sie einen neuen Sound für die Bühne des Nationaltheaters, eine Instant- Band, die uns über ihre Geschichten von der Hinterbühne
des Lebens Einblicke in die Seele Mannheims gewährt.
Termine
Premiere am 28. September 2012
Uraufführung
Credits
Nationaltheater Mannheim Bürgerbühne Uraufführung, Regie: Lajos Talamonti, Ausstattung: Anke Niehammer, Dramaturgie: Stefanie Bub und Tilmann Neuffer
Mit: Özlem Güney, Reyhan Temiz, Miriam Zimmermann, Melanie Biereth, Anja Lautenbach, Roland Schunke, Andrea Weikert, Kosi, Renate Schlesinger, Rainer G. Becker, Hans-Karl Leis, Renate Hellmuth
Ich, das ist zuallererst ein Klang, ein DazugeHören, die eigene Stimme, vertraute Geräusche, die Band, die ich mir erlaubt habe zu lieben. Der Sound hält Generationen zusammen und erzählt wer man ist und wer oder was nicht.
Presse
RNZ
„…Es sind durch und durch existenzielle Fragen, die hier verhandelt werden. Die Zuschauer erleben eine Tour de forte durch Arbeitslosenschicksale, Partner- schafts- und Familienkrisen, durch Flüchtlingsgeschichten und musikalische Passionen…“
Mannheimer Morgen
„..Mit „Soul City“ erlebt der Zuschauer Momente unterhaltender Tiefenforschung – viel mehr Lob geht nicht. Im schnellen Wechsel, aber dennoch sehr konzentriert werden wir als Zuschauer durch die erzählten Episoden geschleift, die Kurzfilme in unseren Köpfen entstehen lassen. Lajos Talamonti, der „Soul City“ komponiert und inszeniert hat, gelingt mit dieser Seelendurchleuchtung ein richtig eindrucksvolles Gesellschaftsbild. Schreibt die besten Geschichten also immer noch das Leben? Sicher nicht. Aber gut ist hier ohnehin kein Ausdruck, denn was die 15 Mannheimer Bürgermimen verkünden, ist kein Theater, es ist real. Und dadurch teils mehr erschütterndes Drama als Shakespeare oder Schiller. Doch die Ähnlichkeit von beidem ist frappierend. Ist Theater doch Leben und Leben Theater? – Viel Begeisterung.