Hans-Werner Krösinger

Mitarbeit und Performance mit dem Dokumentartheaterregisseur Hans-Werner Krösinger und Regine Duras

Mit dem Dokumentar-Theater-Duo Regine Dura und Hans-Werner Krösinger verbindet Lajos Talamonti eine langjährige Arbeitsbeziehung, die 2005 mit einer Lesung am Maxim Gorki Theater begann. Seitdem sind sie mit den Mitteln des Dokumentarischen Theaters gemeinsam mit zahlreichen Kolleg:innen in die Krisengebiete dieser Welt gereist, meist ohne den Arbeitstisch zu verlassen. Ende der aufwändig recherchierten Arbeiten war immer die Bühne, wo die 17 Inszenierungen zur kollektiven Weiterarbeit an das Publikum übergeben wurden. Diese Arbeiten laden alle dazu ein, vereinfachte Erzählungen des Theaters wieder an die Komplexität des Realen heranzuführen.

Produktionen

Schwarze Ernte
Premiere: HAU 3 2019

“Saudi Arabien ist ein Staat, den der US-Ölkonzern Aramco zur Wahrung seiner Interessen erfunden hat”, schreibt der britisch-pakistanische Schriftsteller Tariq Ali. Saudi Aramco, in den 70er Jahren von der Familiendynastie al-Saud verstaatlicht, ist heute eines der wertvollsten Unternehmen der Welt. “Enabling Opportunity” lautet die Logline des saudischen Konzerns. Öl ist das schwarze Gold der modernen Ökonomie und Treibstoff des Terrorismus. Eine Spurensuche in die Geschichte der Ölgeschäfte und die Ökonomien des islamistischen Terrorismus im Nahen Osten, deren letzter Ableger der Islamische Staat ist.

Heimat Reloaded
Premiere: HAU 3 2017

CETA, TTIP, “Wir schaffen das” –  ‘Heimat’ ist der Begriff der Stunde. ‘Heimat’ hat in Deutschland eine lange Tradition: In den 1930er Jahren sollte sie expandieren, in den 40ern geschützt und gesäubert, in den 50ern wiederhergestellt werden. In den 60ern wurde sie schließlich zur Frage der Vertriebenen. In den 70ern war sie die ‘kalte Heimat’, in den 80ern dann irgendwie verschwunden. Jetzt ist sie wieder da.

Graecomania 200 years
Premiere: HAU 3 2016

Schon lange hegen die Deutschen ein Faible für Griechenland. Wo Goethe Iphigenie “das Land der Griechen mit der Seele suchend” klagen lässt, will Schiller in Deutschland das “neue Griechenland der Zukunft” errichten. In den 1820er-Jahren zieht es Tausende deutscher Freiwilliger nach Griechenland, um für die Sache der Hellenen zu kämpfen. „Graecomania 200 years” beschäftigt sich mit Geld, Zahlungsflüssen, der deutsch-griechischen Geschichte und attischer Demokratie. Was haben die Taten des Herakles mit dem IWF zu tun?

Schlachtfeld Erinnerung
Premiere: HAU 1 2014

Wer in Deutschland an den Ersten Weltkrieg denkt, bezieht sich meist auf die Schlachtfelder an der Westfront. Schlachtfeld Erinnerung 1914/2014 unternimmt einen Perspektivwechsel und untersucht die jeweiligen nationalen Geschichtsschreibungen in Jugoslawien, später Serbien, Bosnien und Herzegowina, sowie in der Türkei, Deutschland, Österreich. Was wird wo wie erinnert? Welche Feindbilder, welche Identifikationsfiguren werden konstruiert?

Exporting War
Premiere: HAU 1 2014

Seit 200 Jahren werden in einem kleinen Dorf im Schwarzwald Waffen produziert und von dort aus in die Welt exportiert. Eine Erfolgsgeschichte, die von Produkten wie Mauser bis hin zu Heckler&Koch reicht. In „Exporting War“ geht es um den Waffenmarkt, um einen Handel, der Konflikte entscheidet, Krisen befördert, Kriege anheizt oder beendet. Politik lässt sich nicht ohne Waffenhandel, und Waffenhandel nicht ohne Politik denken. Welche Interessen verbinden Industrie, Wissenschaft, Politik und Absatzmärkte? Welche Waffensysteme machen die neuen asymmetrischen Kriege erforderlich?

Frontex Security
Premiere: HAU 1 2013

Nach 9/11 ist Sicherheit zu einem der Hauptthemen des 21. Jahrhunderts avanciert. Mittlerweile werden Deutschland und Europa nicht mehr nur am Hindukusch sondern auch im Mittelmeer verteidigt. Um den Grenzschutz und die Migrantenströme effektiv kontrollieren zu können, gründet die EU am 26.10.2004 eine Agentur namens Frontex. Was bedeutet das für ein Land, das auf Grund seiner Geschichte einmal das liberalste Asylrecht der Welt hatte?

Failed States 1: Somalia
Premiere: HAU1  2012

„Bitte verhindern Sie einen Start der Lufthansa-Maschine „Landshut“. Die Regierung – meine Regierung setzt ihr Vertrauen in die staatsmännische Voraussicht auf Ihrer Seite, um diese Sache zu lösen. Wir hoffen sehr, dass eine Lösung ohne Blutvergießen möglich wird“. Zeitsprung April 2010, ein deutsches Containerschiff wird entführt.  Bis zu 40 000 US-Dollar kann ein einfacher Mann „verdienen“, wenn er zu den ersten gehört, die ein Schiff entern. 

Darfur-Mission Incomplete
Premiere: HAU 2 2011

„Ich bin sehr traurig über diese ganze Situation, aber es gibt nichts, was wir tun können“

Wellenartillerie Telefunken
Premiere: HAU 3 2011

…..“Telefunken nimmt in der deutschen Radioindustrie eine so wichtige Stellung ein, dass die Geschichte dieses einen Unternehmens die Entwicklung des deutschen Rundfunks widerspiegelt“….Die Zahl der in den Lagern Columbiadamm unterzubringenden Arbeiter ist so zu beschränken, dass auf jeden Arbeiter mindestens 7 cbm Luftraum kommen….“

Capital Politics
Premiere: HAU 3 2009

„Niemand aus dem großen Kreise derjenigen Personen, die uns, die Mitangeklagten und mich, kennen, wird es glauben, dass wir uns gegen die Menschlichkeit vergangen haben, und nichts wird uns davon überzeugen, dass wir Kriegsverbrecher waren“

Stadt der Gerechtigkeit
Premiere: Badisches Staatstheater Karlsruhe 2009

Rwanda Revisited
Premiere: HAU 3 2008

„Wir werden unserer Regierung empfehlen, nicht in Ruanda zu intervenieren, da die Risiken hoch sind und es hier nichts weiter gibt als Menschen”

Beirut Report
Premiere: HAU 3 2007

X-Wohnungen
Premiere: HAU Hebbel am Ufer 2008

„Seit fünfzehn Jahren ist dem Libanon nach mehr als zwanzigjährigen blutigen Bürgerkriegen eine Zeit ungestörten Friedens angebrochen. In guter Ruhe baut der Libanese wieder sein vielfach verwüstetes Land und mit dem Gefühle der Sicherheit des Eigentums kehrt ein Vertrauen in die Zukunft ein“

History Tilt
Premiere: HAU 3 2006
Zu Gast im: Maxim Gorki Theater

„Die Ereignisse, die ich Ihnen heute Abend erzählen will, und der Grund, weshalb ich Sie
zusammengerufen habe, sind eine Geschichte des Todes. Warum das Entsetzen und die Not eines Volkes vor unseren Blicken ausbreiten, das viele von uns kaum dem Namen nach kennen, das Furchtbare eines Geschehens heraufrufen, das im Grunde doch nicht mehr zu ändern ist, warum uns für die Nöte einer fremden Rasse in Empörung bringen?
Das armenische Volk ist ein uraltes Volk….“

Peer Gynt Projekt
Premiere: Sophiensaele 2005

Die Tage der Commune
Premiere: Maxim Gorki Theater 2005

Die 11. und 12. Sitzung des zentralen Runden Tisches der DDR.
„Die Zeit scheint gegenwärtig schneller zu laufen“

Termine

2013 bis 2022

Webseite Hans-Werner Krösinger

Bilder